Spielregeln

DAS SPIEL

Ziel des Spiels ist, dass eine Mannschaft mehr Punkte, die sogenannten „Touchdowns“, macht, als die andere. Ein offizielles Spiel dauert 2 x 20min, bei Tagesturnieren werden aufgrund der Anzahl der Spiele auch kürzere Spielzeiten vereinbart.

 

Jedes Team hat sechs Spieler auf dem Feld. In der sogenannten „Sub-Box“ (Austauschbox) stehen jeweils bis zu acht weitere Spieler bereit. Die Spieler tauschen sich regelmäßig und in kurzen Abständen während des laufenden Spiels aus.

 

Das Team im Ballbesitz hat maximal sechs Versuche zu punkten, d.h. es darf maximal sechs „Touches“ (Berührungen) bekommen. Wenn alle sechs Touches erfolgt/aufgebraucht sind, erhält das gegnerische Team den Ball. Ein „Touch“ ist die Berührung des sich im Ballbesitz befindlichen Spielers an irgendeinem Körperteil oder der Kleidung – entweder aktiv am gegnerischen (verteidigenden) Spieler oder passiv durch den gegnerischen Spieler. Der Touch darf ausschließlich „sachte“ erfolgen – harte Touches werden bestraft, es kommt zum Wechsel des Ballbesitzes. Der Ball wird übrigens nicht geworfen (wie z.B. beim Handball), sondern gepasst. Das heißt mit beiden Händen angefasst, wird der Ball mit Schwung von der Seite heraus nach links oder rechts gespielt.

 

Doch was passiert nach einem Touch? Jedes Mal, wenn der Spieler im Ballbesitz vom gegnerischen Team berührt wird oder einen der gegnerischen Spieler selbst berührt, geschehen zwei Dinge:

 

   1. Der berührte bzw. berührende Spieler in der Offensive muss einen sogenannten Rollball ausführen, d.h. den Ball unmittelbar auf den Boden legen und drüber steigen -  und zwar an der Stelle, wo der Touch erfolgt ist. Ein Mitspieler nimmt den Ball als „aktive Hälfte“ („active half“, auch „dummy half“) auf und beginnt mit dem nächsten Versuch.

   2. Das verteidigende Team muss unmittelbar nach einem Touch mindestens fünf Meter von der Stelle des Touches zurückgehen. Diese Position wird „on-side“ (Gegenteil „off-side“) genannt, und die Angreifer können wieder nach vorn laufen und den nächsten Touch spielen. Durch das Rückwärtslaufen wird dem angreifenden Team die Möglichkeit gegeben, mehr Raum auf dem Spielfeld zu gewinnen.

 

Das angreifende Team darf immer in das gegnerische Feld laufen und spielt sich dabei den Ball gegenseitig und soviel wie nötig zu. Dabei darf der im Ballbesitz befindliche Spieler seinen Teamspielern den Ball nur nach hinten zuwerfen, jedoch nicht nach vorne. Es kann eine Spieltaktik sein, als Angriffsteam den Touch selbst zu veranlassen, dadurch wird auf das gegnerische Team Druck ausgeübt, denn es muss jeweils fünf Meter zurücklaufen.

 

Die Verteidiger schützen ihre Punktelinie vor dem angreifenden Team durch das Berühren des Spielers der gegnerischen Mannschaft mit dem Ball im Besitz. Es geht also darum, dass das verteidigende Team schnell sechs „Touches“ macht, um in Ballbesitz zu kommen und selbst anzugreifen. Aufgabe des Angriffs ist es, die Verteidigung so zurück oder zur Seite zu drängen, dass Platz genug ist, mit maximal fünf Touches den Ball hinter die Punktlinie zu legen.

 

Strafen gibt es natürlich auch. So zum Beispiel muss das Angriffsteam den Ball bei Ballverlust an die gegnerische Mannschaft abgeben. Das gleicht gilt, wenn das Angriffs- oder Verteidigungsteam gegen eine Spielregel verstößt. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein sogenannter Vorwärtspass („forward pass“) gespielt wird oder der Ball gepasst wird, nachdem man bereits berührt wurde („touch and pass“). Ein Team kann den Ballbesitz auch aus folgenden Gründen verlieren:

wenn der Ball zu Boden geht („drop ball“)

wenn der Spieler im Ballbesitz über die Seitenlinien aus dem Spielfeld tritt („out“)

wenn das angreifende Team sechs Mal in Folge berührt wurde oder berührt hat, das heißt seine Touches aufgebraucht hat

Das angreifende Team kann auch erneut sechs Touches bekommen, wenn die Verteidigung eine Regel missachtet. Die Angreifer erhalten sechs neue Touches bei folgendem Regelverstoß am häufigsten: wenn die Verteidigung „off-side“ (=Abseits) ist, das heißt, nach einem Touch nicht unverzüglich ihre fünf Meter zurückgelaufen ist.

 

Das Spiel selbst beginnt mit einem „Tap“. Dazu wird der Ball auf den Boden gelegt, der Spieler tippt ihn kurz mit einem Fuß an, nimmt ihn auf und beginnt zu spielen. Mit einem Tap wird auch immer nach einer Strafe begonnen. Ansonsten wird bei Ballverlust mit dem bereits beschriebenen Rollball begonnen.

 

 

DAS SPIELFELD

Das Spielfeld ist 50 Meter breit und 70 Meter lang. International wird auf Rasen gespielt. Um das Feld sollte Platz für die Ersatzspieler und den Trainer sein. Hinter der Punktlinie ist ein Raum von fünf Metern für die Touchdown-Zone bereitzuhalten – innerhalb dieser Zone kann gepunktet werden. An den Ecken werden in der Regel Plastikmarkierungen aufgestellt, um das Spielfeld zu begrenzen und die einzelnen Linien besser zu kennzeichnen. Bei Wettkämpfen werden die Linien üblicherweise gekreidet.

 

 

DER BALL

Gespielt wird mit einem oval geformten Ball, der eine Größe kleiner ist als ein gewöhnlicher Rugby-Ball (Größe 4 für Erwachsene). Solche Bälle kann man fast überall kaufen oder im Internet bestellen, gern auch über uns!

 

 

SCHIEDSRICHTER UND LINIENRICHTER

Benötigt werden drei Schiedsrichter – einer für das Spielfeld und zwei Linienrichter. Für den Anfang ist ein Schiedsrichter auf dem Feld ausreichend. Ausgestattet mit einer Pfeife und einer guten Stimme sorgt dieser vor allem dafür, die Verteidiger nach einem Touch fünf Meter zurückzurufen („on-side“). Hinzu kommt, für die Einhaltung der Spielregeln zu sorgen und ggf. Strafen zu vergeben, wenn der Ball vorwärts gepasst wird, ein zu harter Touch erfolgt oder der Rollball nicht korrekt ausgeführt wird. Die zwei Linienrichter am Rande unterstützen den Schiedsrichter auf dem Feld, zeigen z.B. Vorwärtspässe und achten darauf, dass das Auswechseln der Spieler korrekt erfolgt. Schiedsrichter helfen in der Regel auch neuen Spielern auf dem Feld, in dem sie nicht nur Signale anzeigen, sondern den Spielern auch die Gründe erklären. Die Signale und ihre Bedeutung gibt es bei uns auf Anforderung.

 

 

KLEIDUNG UND SCHUHE

Touch kann in normalen Sportsachen gespielt werden. Bei Turnieren gilt, eine kurze Hose und ein Touch-Shirt zu tragen. Das Design ist modern und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. In einigen Ländern haben die Trikots Ärmel, in anderen nicht. Die Trikots müssen auf der Rückseite die Spielernummer, mindestens 16 cm hoch, anzeigen. Da üblicherweise auf kurzgeschnittenem Rasen gespielt wird und der Läufer beim Laufen nicht wegrutschen soll, haben Touch-Schuhe Noppen. Diese müssen Teil der Plastiksohle des Schuhes sein und dürfen nicht aus Metall bestehen. Normale Grasschuhe (z.B. für Fußball oder Hockey) sind auch geeignet. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Schuhe an der Innenseite an der Ferse möglichst eine Verstärkung haben.